Montagsfrage: Nichtlesesituationen

Und wieder einmal ist Montag, und dazu gehört natürlich die Montagsfrage bei LiBROMANIE. Diese Woche fragt Nina:

Gibt es Situationen, in denen du nicht lesen kannst?

Natürlich gibt’s die. Wenn ich die Augen geschlossen habe und schlafe, zum Beispiel. 😉

Die wichtigste Situation, in der ich absolut nicht lesen kann, ist wenn ich schreibe. Klingt komisch, ist aber so. “The best way to be a good writer is to be an avid reader”, sagte schon meine Volksschullehrerin, und damit hat sie natürlich absolut recht, aber bitte nicht zur selben Zeit. Wenn ich während einer Phase, in der ich wirklich intensiv schreibe, zu viel (bzw. zu gutes) lese, dann vermischt sich alles in meinem Kopf und mein Stil verändert sich und ich lege ganz unbewusst meinen Charakteren die Worte des Autors, den ich gerade lese, in den Mund. Das ist fürchterlich.

Viele der anderen Montagsfragenbeantworter schrieben, sie könnten beim Fahren nicht lesen, weil ihnen übel wird. Mir macht das gar nichts aus, im Gegenteil – im Flugzeug lese ich besonders gern, und nur wenn ich selbst hinter’m Lenkrad sitze lasse ich das Buch lieber weg, wegen der Verkehrssicherheit… 😉 Allerdings lese ich bei zu kurzen Fahrten nicht gern, einfach weil ich mich gerne in Büchern verliere – meine übliche Pendelstrecke ist eine knappe Viertelstunde mit der Straßenbahn, da muss ich gleich wieder unterbrechen kaum dass ich wirklich ‘reingekommen bin, und das macht mich wahnsinnig. So viele Unterbrechungen und Ablenkungen ertrage ich nur bei wirklich banalen Büchern, und um so viel Triviales zu lesen wie ich Bim fahre ist mir mein Leben wirklich zu schade. Also schaue ich aus dem Fenster und höre Musik…

Und was ist mit Euch, liebe Leserlein? Wann könnt Ihr nicht lesen?

5 thoughts on “Montagsfrage: Nichtlesesituationen

  1. Im Flugzeug und in der Bahn kann ich auch super lesen, nur nicht in Bussen und Autos. Hängt wohl mit dem ständigen Abbremsen/Beschläunigen/Abbiegen zusammen. Das ist so wackelig und zack wird mir schlecht.

    Bei kurzen Fahrten lese ich auch nicht, weil ich, genau wie du, die Unterbrechung nicht mag. Manche lesen ja sogar in der Schlange im Supermarkt, das könnte ich auch nicht. 😉

    1. Bei längeren Fahrten (beispielsweise unterwegs in den Urlaub, wir machen regelmäßig große “road trips” und die kann ich mir ohne Buch nicht vorstellen!) kann ich auch im Auto prima lesen, rein physisch stört mich das nicht. Ich behaupte mal, dass das Gewöhnungssache ist – ich habe mal in einem Beruf gearbeitet, wo ich gegen die Fahrtrichtung sitzend und bei teilweise atemberaubendem Fahrstil möglichst lesbar Protokolle ausfüllen musste, sowas härtet ab 😉 Die Unterbrechungen sind das was mich wirklich stört…

      So wie Du brauche ich zum genussvollen Lesen einfach meine Ruhe… 🙂 Radio oder Fernseher nebenbei finde ich ja auch ganz schrecklich.

  2. Klingt logisch, dass man in einer intensiven Schreibphase versucht, Einflüsse anderer Autoren zu vermeiden. Zum Glück habe ich dieses Problem nicht, denn wenn meine geschäftlichen, sachlichen Behördenschreiben ein bisschen blumiger werden, macht das sicher nichts 🙂

    Ich beneide alle, die während langer Fahrten im Bus / Auto / Bahn lesen können. Das ist normalerweise so eine Zeitverschwendung, die man mit einem Buch prima füllen kann. Mein Trost ist, dass ich mit meinem Reiseübelkeits-Problem nicht alleine bin und dass es Hörbücher gibt.
    LG Gabi

    1. Klar, wenn man sachliche Texte schreiben muss, fällt das natürlich nicht so ins Gewicht. 😉 Wenn ich wissenschaftliche Texte schreiben muss stört es mich auch gar nicht in der Freizeit noch zu lesen (im Gegenteil, da brauche ich es sogar dringend als Ausgleich), aber beim “literarischen Schaffen” finde ich es doch ziemlich störend.

      Hörbücher finde ich zwar ganz objektiv eine geniale Erfindung, aber ich kann sie persönlich gar nicht leiden, da bin ich wahrscheinlich ziemlich komisch 😉 … das war schon als Kind mit Hörbuchkassetten so, ich brauche beim Lesen irgendwie mein eigenes Tempo und mag es nicht wenn ich “zugelabert” werde, da kann der Sprecher oder die Sprecherin noch so gut sein. Beim Autofahren ein Buch zu hören habe ich öfters versucht, war aber immer eher frustriert und ernüchtert davon, lustigerweise geht es mir bei sehr textlastigen Radiosendungen (Ö1&Co.) genauso, da kann ich einfach nichts nebenbei machen wenn ich mich darauf konzentrieren möchte, nicht einmal etwas was so hirnlos automatisiert geht wie Autofahren. Schade eigentlich – aber nicht so schlimm, nachdem ich ja beim “Mitfahren” problemlos lesen kann. 😉

      1. Ich finde Hörbücher auch nur eine Notlösung für die Zeit, die ich in Autos und Bussen etc. verschwende. Und vielleicht für’s Putzen 🙂 Ich lese lieber in meinem eigenen Tempo, blättere nochmal zurück und genieße einen Satz, oder – was häufiger vorkommt – ziehe das Tempo ein bisschen an. Wenn ich am Steuer sitze und Hörbücher höre, entgeht mir manches, deshalb höre ich dann nur Hörbücher, zu denen ich z. T. schon vor vielen Jahren das Buch gelesen habe. Diese Methode zur Auffrischung finde ich allerdings ziemlich genial.
        Schönen Sonntag abend und liebe Grüße
        Gabi

...and thanks for all the fish!